Segelreisen mit Jhana

Viele Unwägbarkeiten wg. der Corona-Einschränkungen verzögern den Start in diese Saison. Zwischenzeitlich haben wir sogar überlegt, die Jhana in diesem Jahr an Land stehen zu lassen, da zunächst die Einreisemöglichkeiten nach Dänemark und damit unserem "Hausrevier" völlig unklar waren. Als sich Ende Mai eine positive Wende abzeichnete, haben wir mit Unterstützung unserer Freunde Paula und Lars im Akkord die geplanten Frühjahrsarbeiten  durchgeführt und am 15.  Juni gekrant. (Außer den üblichen Lackarbeiten am Aufbau wurde die Bilge lackiert, mehrere Decksfugen restauriert sowie die Elektrik total saniert.)

Saisonstart mit Hindernissen: Wegen der Corona-Maßnahmen dürfen wir bis Anfang Mai nicht einmal das Winterlager betreten. Bis Mitte Mai sind alle deutschen Yachthäfen gesperrt. Doch dann kann es endlich losgehen. Am 20. Mai starten wir zu Dritt (Jürgen, Doris und Paula) die Überführung: Travemünde, Lemkenhafen, Schilksee, Maasholm. Das "Hygienekonzept" in den Schleswig-Holsteinischen Häfen ruft Kopfschütteln hervor: Fast alle Klos sind geschlossen, teils weder Klopapier noch Seife, die Duschen sind gesperrt und es gibt weder Brötchen noch Kaffee oder einen Imbiss. In Maasholm werden um 20 Uhr alle Klos abgeschlossen. Wo bleibt da die Hygiene? Doch zum Glück wird es ab Juni wieder einfacher und insgesamt doch noch eine tolle Saison.

Bereits Ende April starten wir - trotz Kälte und Schauerböen - in die neue Saison. 2019 ist ein sehr abwechslungsreiches Segeljahr mit vielen Wochenend-Törns in die dänische Südsee, dem Vindö-Treffen zu Pfingsten in Aerosköbing und einer Wunscherfüllung. Gemeinsam mit der Vindö 50 "Baltica" segeln wir weit in den dänischen Norden in den verschlungenen Limfjord. Mitte September übernimmt dann die junge Skipperin Paula das Ruder und segelt die Jhana nach einem 2-wöchigen Törn mit Freunden zurück nach Lübeck.

Der Jahrhundertsommer mit Sonnenschein und Wärme von April bis Oktober! Doch bei mir (Doris) gab es einen Wendepunkt. Ich habe eine neue Stelle angetreten und dementsprechend wenig Urlaub. Zudem haben wir beide die Bienen als neues Hobby entdeckt. So nehmen die Schulungen und die Einrichtung unserer ersten Bienenstöcke ebenfalls viel Freizeit in Anspruch. Das Segeln kommt in diesem Jahr etwas kurz. Statt Meilen zu machen, entscheiden wir uns für Bummelsegeln mit kurzen Strecken, Baden, Anker- und Hafengenuss.

2017 sind wir nur wenig gesegelt, ganze 646 Meilen. Ich (Doris) habe einen Teil meines Urlaubs für ein Auslandsseminar im Rahmen meines Studiums in Madrid verwendet - und das im Juni. So blieben außer verlängerten Wochenenden nur zwei Wochen für einen Segelurlaub. Und das Wetter war zum Abgewöhnen mit viel Starkwind und Regen. Im Juli noch Temperaturen wie sonst im April. Die Krönung kam zum Saisonabschluss: Beim Mastlegen ist der Stropp gerissen und der Mast auf Jhana, die Mole und einen Poller geknallt. Totalschaden! Zum Glück wurde niemand verletzt. Auch Jhana blieb bis auf eine verbeulte Hutze unbeschädigt. Die Versicherung hat schließlich den Schaden ersetzt und die Jhana seitdem einen neuen Mast :-)

Im Urlaub haben uns etwas östlicher orientiert und die schönen Inseln mit Smalandfahrwasser erkundet. Durch den Grönsund mit seinen Unterwasserwiesen sind wir nach Vordingburg und Kalvehave gesegelt. Dort haben uns Sturm und Schauer mehrere Tage festgehalten. An langen Wochenenden haben wir wieder die Inseln "vor der Haustür" in der Dänischen Südsee besucht. Soviele Lieblingsplätze! Ommel/Aerö, Drejö, Omö, Femö... da fällt die Auswahl des Ziels manchmal schwer.

Nach dem Jahr ohne Segeln zog es uns wieder in die schwedischen Schären. Hin sind wir bei eisigem Wetter über Greena und Anholt (mit dem unvergleichlichen Strand!) gesegelt. In Schweden entdecken wir neue tolle Schären-Plätze, so an einem verrammelten Bootshaus auf Klätten, im Hafen von Vrangö, einsam am Felsen von Bagareholmen und vor Anker. Natürlich laufen wir auch wieder Bassholmen an und feiern dort meinen Geburtstag. Der Rückweg füht uns über Läsö und durch den kleinen Belt.

Unsere erste große gemeinsame Reise war gleichzeitis die längste: Sechs Wochen waren wir mit der Jhana unterwegs. Die Route führte zunächst an der Dänischen Küste nach Norden. Dann haben wir den achterlichen Wind für einem langen Schlag (22 Std.) von Norsminde nach Vallda Sandö in Schweden genutzt. In kleinen Schlägen sind wir durch die Schärenwelt nach Norden gesegelt und haben dabei u.a. Marstrand und unsere Lieblingsschäre Bassholmen genossen. Weiter ging es über Koster in den Oslofjord – immer mit südlichem Wind.