Tunö - Samsö 2020

Im Juni war dann eine Studenten-Crew mit Paula als Skipperin unterwegs. Wir haben dann im Juli zunächst einige Wochenend-Törns unternommen nach Lyö und auf der Schlei mit einer wunderbar ruhigen Ankernacht im Gunnebyer Noor.

 

Ende Juli sind wir in den Segelurlaub gestartet und zunächst nicht weit gekommen. Bereits am dritten Tag hielt uns ein Frontendurchzug mit Starkwind auf der Mjelsvig fest. Wir haben den sicheren Liegeplatz in der teichähnlichen Bucht genossen und für Landausflüge in die hügelige Umgebung mit unserem Klapprad und dem kleinen Roller genutzt. Als der Wind auf W5 abnahm, sind wir weiter zu einer unserer Lieblingsinseln gesegelt, Barsö in der Gennerbucht.

 

Dann ging es weiter Richtung Norden. Mittlerweile war die Corona-Lage in Dänemark sehr entspannt und in Middelfart fand sogar ein Hafenfest mit Buden und Musik statt. Die Stimmung war super! Wir haben mit einem kühlen Bier und leckerem Hamburger die schwungvolle Jazzmusik sehr genossen. Nördlich des kleinen Belts haben wir Endelave angesteuert. Als Imker sind wir an den dunklen Bienen interessiert, den mitteleuropäischen "Ur"-Bienen Apis mellifera mellifera, die dort artrein gehalten und vermehrt werden. Wir fanden sie in einem wunderschönen Kräutergarten, der von einem Inselverein aufgebaut und bewirtschaftet wird. Sommer, Sonne, summende Bienen, Blütenduft, leckerer Kaffee und Kuchen - mehr braucht es nicht zum Glück ;-)

 

Auch unser nächstes Ziel, Tunö, ist eine Lieblingsinsel. Da sind wir nicht die einzigen und der Hafen ist rappelvoll. Doch bleiben anscheinend viele im bzw. am Hafen, denn beim Spaziergang um die Insel laden ruhige Plätze zum Verweilen ein. Am nächsten Tag herrscht Flaute und wir verlassen den Hafen, um in Lee der Insel vor der romantischen Küste zu Ankern. Bei der Gelegenheit weihen wir mit einem Sekt (den wir trinken, nicht zerschlagen) unser neues Ankergewicht ein: eine kunststoffummantelte 14kg-Kugelhantel.

 

Wir umsegeln Samsö nördlich und gehen dann bei leichtem SW-Wind beim kilometerlangen Strand von Österhedekrog vor Anker. Hier haben wir unendlichen weißen Sand für uns - während in Timmendorfer Strand Ampeln den Zugang für die Sonnenhungrigen beschränken. Welch ein Luxus! Sonnen, Baden und Faulenzen. Am nächsten Tag fahren wir in den schönen Hafen Langör. Unsere Bordbatterie braucht Strom. Und wir haben Glück: Im Smoke House, der Räucherei, gibt es Live-Jazz und leckeren Fisch. Das lassen wir uns nicht entgehen.

 

Langsam müssen wir den Bug wieder heimwärts richten. Durch das überwiegend ruhige Wetter auf dem Rückweg können wir die August-überfüllten Häfen meiden und überwiegend ankern. Einen Zwischenfall möchte ich doch erwähnen. Wir sind unter Spinnaker durch den Westteil der Großen Beltbrücke gesegelt. Während wir auf die Brücke zufuhren, nahm der Wind immer mehr zu. Ich war auf dem Vorschiff, um die Brückenpassage zu filmen, Jürgen an der Pinne. Wir gerieten in eine Düse. Unter der Brücke drehte der Wind dann so, dass wir einen Sonnenschuss Richtung Brückenpfeiler machten. Die Schot hatte sich beim schnellen Loswerfen an der Winschkurbel verharkt. Unsere Rettung war die kurze Windabdeckung durch den Luv-Pfeiler. Jhana ließ sich haarscharf am Pfeiler vorbei steuern. Schreck lass nach!

 

Wir sind wohlbehalten wieder in unserem Heimathafen gelandet und haben die Saison mit weiteren Wochenendtouren in die Inselwelt der dänischen Südsee abgeschlossen.

PS. Einige Bilder wirken durch das Fish-Eye der GoPro etwas verzerrt...