Dänische Südsee 2021

Bei schönstem Wetter starten Jürgen und Lars am selben Abend zur Überführung von Lübeck zum Sommerliegeplatz in Maasholm an der Schlei. Dabei ergeben sich bereits erste genussvolle Anlaufpunkte zum Ankern (Dummersdorfer Ufer), im reizvollen Hafen von Orth (Fehmarn) und an der Tonne (Ommel/Aerö). Warme Tage und strahlender Sonnenschein laden zum Anbaden ein.

 

Bei den Törns von Maasholm aus ist dann wieder die Stammcrew (Doris, Jürgen und Luna) verstärkt um das neue Familien- und Crewmitglied Frieda an Bord. Die einwöchige Julireise in der dänischen Südsee ist geprägt von zuviel kaltem Wind aus NW und übervollen Häfen. So beschränken wir uns auf die Stationen Marstal (dort gibt es übrigens einen tollen Hundewald), Strynö und eine unserer Lieblingsinseln Hjortö, die sich u. a. durch die supernette Hafenmeisterin auszeichnet. Ist das schön hier: Tausende Schmetterlinge flattern über bunte Wiesen, furchtlose Hasen hoppeln über die gemähten Wege und Fasane picken gemeinsam mit Hühnern am Wegesrand bei den kleinen Gehöften. Wir genießen die Hafentage. Übrigens gibt es in Dänemark keinen Maskenzwang mehr. Wir sehen in offene Gesichter!

 

Unsere dreiwöchige Hauptreise startet im August. Mit Zwischenstationen in Marstal (Aerö) und Lohals (nördlichster Hafen Langelands) steuern wir für uns neue Ziele an. Die seeländische Halbinsel Reersö ist landschaftlich reizvoll mit abwechslungsreicher Küste, Mirabellenhainen und ausgeschilderten Wanderwegen. Der Wermuthstropfen sind die Fabrikschiffe und -halle zur Verarbeitung der dortigen Zuchtfische im Hafen. Die Schiffe starten "mitten in der Nacht" und zerreißen mit stundenlangem Motorenlärm die Stille. Rosnaes hat eine Sauna mit Treppe ins Meer auf der Mole.

 

Eine besondere Entdeckung ist Nexelö. Dort wettern wir als einziger Gastlieger einige Sturmtage im Windschatten des Trollwaldes ab. Ich kann nur jedem (bis 1,5 m Tiefgang) zu einem Abstecher auf diese schöne Insel raten. Ruhe, schöne Landschaft mit Wanderwegen und freundliche hilfsbereite Menschen zeichnen Nexelö aus. Allerdings gibt es außer Strom keinerlei Versorgungsmöglichkeit. Weiter geht es über Sejerö nach Langör/Samsö, einem weiteren Lieblingsort. Doch liegen wir in dem landschaftlich offenen Hafen bei dem erneuten Starkwind jedoch trotz Gummidämpfern so unruhig - Jhana ruckelt und reißt an den Leinen - dass wir bei 5 - 6 Bft. aus W ablegen und "um die Ecke" nach Ballen fliehen. Übrigens verkehrt im Sommer ein kostenloser Inselbus auf Samsö.

 

Ursprünglich wollten wir noch nach Tunö, doch die Wetterlage mit vielen Starkwindtagen hat unsere Reise verzögert und auch jetzt sind die Vorhersagen nicht optimal. Also wenden wir unseren Bug Richtung Heimathafen. In den Häfen von Kerteminde und Lohals übernachten wir und ankern in Thurö Bund (ein wunderschöner Ankerplatz am Svendborg Sund) sowie in einer traumhaft ruhigen Flautennacht südlich von Avernakö.

 

Im September unternehmen wir noch einen 8-tägigen Herbsttörn, der uns wieder in die dänische Südsee nach Marstal, Faaborg, Lyö, Hjortö und Aerosköping führt. Jetzt sind die Häfen bereits ziemlich leer und herbstliche Ruhe tritt ein. Eine Atmosphäre, die wir noch einmal besonders genießen.

 

Nach der Rückkehr stehen erste Besichtigungen an. Wir sind an einem Wendepunkt in unserem Leben und planen Anfang 2022 nach Franken zu übersiedeln. Daher steht unsere geliebte Jhana zum Verkauf und wir suchen Interessenten, die sich mit der gleichen Begeisterung um die schöne Dame kümmern und mit ihr zu neuen Segelreisen aufbrechen.